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So läuft’s aktuell auf der Baustelle der Klärschlammmonoverbrennung Halle-Lochau der S2E GmbH

23.02.2021 Halle-Lochau
Germany

Die sludge2energy GmbH, ein Tochterunternehmen der WTE Wassertechnik GmbH und der HUBER SE, begann im Jahr 2018 als Bauherr mit dem Bau einer Klärschlammmonoverbrennung. Als Standort wurde ein verkehrstechnisch gut angebundener Ort im Herzen Deutschlands zwischen Halle (Saale) und Leipzig gewählt. Im Folgenden berichten wir über den laufen aktualisierten Baufortschritt zusammen mit zahlreichen Fotos und einem Zeitraffer-Video.

Nach aktueller Planung sind Inbetriebnahme und Probebetrieb der Bandtrocknungs- und Schlammverbrennungsanlage bis Ende 2021 geplant.  Ab dann können jährlich 33.000 t entwässerter Klärschlamm (TS-Gehalt von 25%) und 2.700 t/a extern getrockneter Klärschlamm (TS-Gehalt von 90%) energetisch verwertet werden. Die Hauptkomponenten der von den Ingenieuren der sludge2energy GmbH konzipierten Klärschlammmonoverbrennung sind ein Klärschlammbunker inkl. Krananlage, ein HUBER Bandtrockner BT 20 inklusive Brüdenabluftbehandlung, ein S2E-Fluidiser (Wirbelschichtofen) mit Dampfkessel und eine trockene Rauchgasreinigung. Der im Wirbelschichtofen erzeugte Dampf wird mittels einer Gegendruckdampfturbine verstromt und der energiearme Abdampf vom HUBER Bandtrockner BT optimal verwertet.

Aktuelle Bilder der Baustelle

Luftaufnahme mit dem Baufortschritt im Herbst 2020

Weitere Bilder vom Baufortschritt, Stand Januar 2021

Der Anlagenstahlbau schreitet trotz winterlicher Bedingungen zügig und planmässig voran

Die Montage der Rauchgasreinigung ist schon fast abgeschlossen, die Montage des Ofens / Kessels beginnt

Selbst am Wochenende wurde gearbeitet, um die letzten Teile der Ofen-Kesselanlage einzubringen, wir drücken aufs Tempo!

Anfang März 2021: Das eindrucksvolle Betriebsgebäude ist weitestgehend errichtet

Update vom Oktober 2021: Das Aufheizen hat begonnen, die Anlage läuft sich warm. Schon bald werden wir Klärschlamm in Halle-Lochau thermisch verwerten!

Ein wichtiger Meilenstein: Am 18.10.2021 wurde der erste Klärschlamm für die Monoverbrennung in Halle-Lochau angeliefert
Ein wichtiger Meilenstein: Am 18.10.2021 wurde der erste Klärschlamm für die Monoverbrennung in Halle-Lochau angeliefert

Ein wichtiger Meilenstein: Am 18.10.2021 wurde der erste Klärschlamm für die Monoverbrennung in Halle-Lochau angeliefert. Leistungstests und Probebetrieb werden somit gestartet.

Außenansicht des fertig gestellten Betriebsgebäudes der Klärschlammverbrennung in Halle-Lochau Ende November 2021
Außenansicht des fertig gestellten Betriebsgebäudes der Klärschlammverbrennung in Halle-Lochau Ende November 2021

Außenansicht des fertig gestellten Betriebsgebäudes der Klärschlammverbrennung in Halle-Lochau Ende November 2021

Der installierte und betriebsbereite HUBER Bandtrockner BT in Halle-Lochau für nahezu abwasserfreien Betrieb, Stand Ende November 2021
Der installierte und betriebsbereite HUBER Bandtrockner BT in Halle-Lochau für nahezu abwasserfreien Betrieb, Stand Ende November 2021

Der installierte und betriebsbereite HUBER Bandtrockner BT in Halle-Lochau für nahezu abwasserfreien Betrieb, Stand Ende November 2021

 
Die Anlage ist in den Kreislaufwirtschaftspark der Abfallwirtschaft Halle (AWH) auf dem Gelände der in der Rekultivierungsphase befindlichen Mülldeponie Schkopau integriert. Die ersten Vorbereitungsarbeiten zum Bau der Klärschlammmonoverbrennung Halle-Lochau begannen im August 2019 mit der Baufeldfreimachung. Diese schritt zügig voran und somit konnte der Massivbau der Anlage bereits Anfang November begonnen werden. Der Winter in Halle zeigte sich gütig mit dem Projektteam, weshalb bereits im März 2020 die in Massivbauweise gebauten Gebäudeteile fertiggestellt werden konnten.

Als Nächstes folgte die Betonage der Bodenplatte, welche die Basis des Kesselhauses und der Trocknerhalle bildet. Diese Betonage war bis Ende April 2020 erfolgreich abgeschlossen. Im Anschluss konnten die für die Anlagenkomponenten benötigten Fundamente gegossen werden und die Betonstützen für den Stahlbau hergestellt werden.

Bis Juli 2020 wurden dann noch verschiedenste Arbeiten im Außenbereich abgeschlossen. Dazu gehört beispielsweise die ASL-Verladefläche, die ein sicheres Verladen von Ammoniumsulfat ermöglicht. Ammoniumsulfat (ASL) ist ein wertvolles Düngemittel, welches bei der Abluftbehandlung der Klärschlammtrocknung anfällt. Um dieses sicher in Tanklastzüge verladen zu können, wurde dafür eine WHG-konforme Verladefläche samt Auffangtank verbaut. Ebenfalls wurde die erste Deckschicht der Umfahrung der Anlage erstellt, um die im Herbst und Winter stattfindenden Montagearbeiten sauberen Fußes ausführen zu können.

Über den Sommer wurde der Ausbau des Sozialgebäudes der Anlage vorangetrieben. Hier sollen für die Betriebsmannschaft die Aufenthalts- und Arbeitsräume entstehen sowie die Leittechnik der Klärschlammverbrennung und die Turbine der Anlage untergebracht werden.

 
Die Zeit vor Weihnachten 2020 war für das Projekt eine eher aufregende als besinnliche Zeit . Das Kernstück der Bauphase, der Stahlbau, wurde noch bis zu einer Höhe von über 13 Metern fertiggestellt. Somit ist der Weg frei für die Montage des  Wirbelschichtofens und des Kessels die mit einem großen Mobilkran auf ihren angestammten Einbauort gehoben werden. Der Anlagenstahlbau wird bis Anfang Februar fertiggestellt werden und im Anschluss daran die Fassade montiert. Darauf folgend werden bis voraussichtlich Mai 2021 alle Anlagenkomponenten montiert und elektrisch verkabelt werden.

Gleich zu Jahresbeginn 2021 gab es direkt ein Highlight auf der Baustelle der zukünftigen Monoklärschlammverbrennungsanlage: Am Freitag 15. und Samstag 16. Januar wurde der Wirbelschichtofen mit einem 400t-Kran in den Anlagenstahlbau an seinen angestammten Einbauort gehoben. In mitten leichten Schneetreibens wurde der aus 4 Einzelteilen bestehende Kessel an den dafür vorgesehenen Platz eingehoben. Am Freitag wurde zuerst der Kessel inkl. 2 Zug und anschließend der 3. Kesselzug montiert. Am Samstag folgten dann die beiden Teile des Economisers. In der unten verlinkten News sehen Sie hierzu ein ein eindrucksvolles Video zur Kessellieferung und Montage.

Ein weiterer Meilenstein das Projekts wurde am 31.03.2021 erreicht: Bei strahlender Frühlingssonne und im Beisein der beiden Geschäftsführern der Sludge2Energy GmbH Harald Plank und Manfred Graf, des HUBER-Vorstands Rainer Köhler, sowie dem Projektteam wurde die Kessel-Druckprobe erfolgreich bestanden. Dabei wurde der im Januar montierte Wirbelschichtofen mit dem Dampfkessel und der Dampftrommel mit 107 bar Wasserdruck beaufschlagt. Nachdem der Druck ohne Probleme über eine halbe Stunde konstant gehalten werden konnte, gab der TÜV Austria grünes Licht.

Die Inbetriebnahme der Klärschlammmonoverbrennung mit Probebetrieb und Leistungstests wird im 4. Quartal 2021 erfolgen. Für März 2022 ist die Aufnahme des Regelbetriebs und die Übergabe an die Betriebsgesellschaft angesetzt. Das Team der sludge2energy GmbH hält Sie über den weiteren Projektfortschritt auf dem Laufenden.