sludge2energy Prozess-Variante Heißwasserkessel
Die Variante „Heißwasserkessel“ stellt eine funktional und einfach aufgebaute thermische Verwertung des Klärschlamms dar.
1 Klärschlammannahme und -lagerung
2 Klärschlammtrocknung mit Bandtrockner
3 Kondensationsstufe
4 Stapelbehälter für Brüdenkondensat
5 Klärschlammmischung und -eintrag
6 Stationärer Wirbelschichtofen
7 Abhitzekessel Heißwasser
8 Vorabscheidung Flugasche / Gewebefilter
9 Konditionierte Trockensorption / Reaktor
10 Gewebefilter Rauchgasreinigung
11 Zweistufiger Wäscher (optional)
12 Kamin / Emissionsmessstation
13 Phosphathaltige Asche
14 Rückstandslogistik
15 Sorptionsmitteldosierung
Prozessbeschreibung
Die anfallende Klärschlammmenge wird auf eine Verbrennungslinie, bestehend aus Klärschlammannahme, Trocknung, Feuerung, Abhitzekessel und nachgeschalteter Rauchgasreinigung, aufgegeben.
Als Trocknungsaggregat wird beim Konzept „Heißwasserkessel“ ein Bandtrockner vorgesehen. Um eine autarke Verbrennung zu gewährleisten, wird der auf 90 % Trockenrückstand (TR) getrocknete Teilstrom mit dem restlichen entwässerten Klärschlamm vor der Verbrennung auf 45 % TR rückgemischt und dann im stationären Wirbelschichtofen, dem S2E-Fluidizer, thermisch verwertet.
Die Abkühlung der Rauchgase erfolgt im Abhitzekessel, der an die Nachbrennkammer anschließt. In diesem Kessel wird die während der Verbrennung des Klärschlamms freiwerdende Wärmeenergie an das Heißwassersystem übertragen. Aus diesem Heißwasserkreislauf wird die erforderliche Wärme für die Versorgung der verschiedenen internen Verbraucher, wie z.B. Verbrennungsluftvorwärmung, Klärschlammtrocknung und Heizung, entnommen. Die Parameter des Systems werden dabei so gewählt, dass alle Verbraucher optimal versorgt werden können.
Zur Minimierung von Schadgas-Emissionen erfolgt eine trockene Rauchgasreinigung, wodurch keine Abwässer anfallen. Die gesetzlichen Auflagen im Hinblick auf Abscheidung von Schadstoffen aus den Abgasen der Klärschlammverbrennung werden nachweislich und gesichert eingehalten.
Die phosphorhaltigen Klärschlammaschen aus der sludge2energy-Anlage sind ein wertvoller Ausgangsstoff für eine zukünftige Phosphatrückgewinnung.
Leistungsbereich des Verfahrens „Heißwasserkessel“:
- Brennstoffwärmeleistung pro Linie: 0,6 bis 3,5 MW
- Durchsatz entwässerter Klärschlamm: ca. 2.000 bis 11.000 t TS/a
- Eingangsgehalt Trockenrückstand: ca. 25 % TR
- Organischer Anteil der Trockensubstanz: ca. 60 % oTS